Kapitel 19

Kapitel 19 - Spinner

Kapitel 19

„Was hältst du von Schlittschuhlaufen?“, fragt Fede grinsend. „Es ist schön, besonders am Rockerfeller Center, aber warum fragst du?“, verwirrt sehe ich zu ihm. Wir treten aus meinem Wohn-Gebäude und verabschieden uns von León, ehe wir in Federicos Auto steigen. Er startet den Wagen und fährt ins Zentrum Manhattans. „Warum fährst du überhaupt Auto? Du bist alkoholisiert!“, meine ich, als mir die Situation klarer wird. „Ich habe nur zwei Bier getrunken“, meint er mit dem Blick stur auf die Straße. Trotzdem. Ich lasse es gut sein, da ich mich nicht streiten will. Der Klügere gibt nach. Als Fede sein Auto in der Nähe des Rockerfeller Centers parkt, wir es mir klar. „Ist das dein Ernst?“, staune ich. Er grinst mich an und dann steigen wir aus. Hand in Hand gehen wir den Rest zu Fuß. Vor Ort tauschen wir unsere Schuhe gehen Schlittschuhe. Etwas unsicher betrete ich das Eis. Ich bin schon lange nicht mehr Schlittschuh laufen gewesen - wie auch in einem Sonnenstaat? – außerdem habe ich einen Drink intus. Fede legt seine Hand um meine und lächelt mich an, was ich erwidere. Die ersten Schritte sind zwar schwer, aber mit jedem wird es besser. Wir werden immer sicherer und es macht immer mehr Spaß. Nennt mich kitschig, aber es ist traumhaft schön. Hand in Hand laufen wir über das Eis und singen die Lieder, die gespielt werden mit. Auch wenn das nicht immer schön klingt ist dieser Moment unserer. Nur unserer. Keiner wir ihn uns kaputt machen.

Plötzlich fährt Fede vor mich und ergreift auch meine andere Hand. Allerdings fahre ich zu schnell, sodass ich Federico etwas ramme und wir zusammen an den Rand der Bahn rutschen. „Du Spinner“, lache ich. „Warum bin ich ein Spinner?“, fragt Fede und grinst. „Das fragst du noch?“ Er zuckt mit den Schultern und legt mir eine Hand auf die Hüfte. Er zieht mich vom Rand weg und fängt an auf dem Eis Walzer zu tanzen. Parallel dazu fängt er an die Walzer-Melodie zu summen. Ich muss noch mehr lachen. „Du bist so ein Spinner!“, lache ich. Mein Freund lässt sich nicht beirren und summt munter weiter. Das sieht sicherlich amüsant aus: ein Walzer auf dem Eis von zwei, die das nicht mal gut können. Ich habe noch nie auf dem Eis getanzt und hätte auch nicht gedacht, dass ich es mal tun würde. Aber hey, es gibt für alles ein erstes Mal. Am Ende des sogenannten Tanzes, was eher einem Rumgerutsche gleicht, falle ich Fede lachend um den Hals. „Ich bin ein Spinner, ich weiß“, kommt mir er mir zuvor. Bestätigend nicke ich: „Und was für einer!“ „Aber ich bin der Spinner, den du liebst“, meint er sanft. „Ja, der einzige.“ Schüchtern schließe ich die Augen und kurz darauf spüre ich seine warmen Lippen auf meinen. Dieser Moment gleicht wohl einer Kitsch-Roman-Szene. Aber mich interessiert das herzlich wenig. Für mich zählt dieser Moment mit dem Menschen, den ich liebe. Mein Lieblingsmensch.

Nach einer weiteren Runde, die der Länge von zehn gleicht verlassen wir das Rockerfeller Center und machen uns auf den Weg in Federicos Wohnung. Als wir dort ankommen, gehe ich – als wäre es selbst verständlich – ins Badezimmer um mich abzuschminken. Anschließen gehe ich ins Schlafzimmer, wo ich meinen Freund vorfinde. „Hey Süße.“ Sofort habe ich Popcorngeruch in der Nase. Dieser Gedanke, auch wenn er nur eine Zehntelsekunde lang war und dieses Gefühl von Wärme und Geborgenheit zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. „Ich habe ein Shirt für dich“, meint er und reicht mir eins. Lächelt nehme ich es an und tausche mein Outfit gegen das zu große Shirt. Anschließend kuschle ich mich unter die Decke an meinen Freund. „Hast du dich bereits bei deiner Familie gemeldet?“, fragt er rau. „Nein“, hauche ich atemlos. Dieses Thema ist noch immer mein wunder Punkt. „Das solltest du aber.“ Ich weiß… „So wie ich dich kenne wirst du es immer aufschieben, also setze ich dir ein Ultimatum.“ Fragend sehe ich zu ihm. Sein Ernst? „Wir kümmern uns morgen um deine Wohnung und sobald sie fertig ist, rufst du deine Mutter an“, stellt er klar. Werde ich nicht gefragt? „Möchtest du nicht wenigstens fragen, ob ich einverstanden bin?“ Er schüttelt bestimmt den Kopf: „Wenn ich das wollte, hätte ich es bereits getan.“ Er streckt sich um den Lichtschalter zu erwischen und schaltet die Lampe aus. „Gute Nacht Süße“, flüstert er. „Schlaf gut, du Spinner.“, hauche ich. „Vielleicht bin ich en Spinner, aber ich bin dein Spinner“, murmelt er und kurz darauf atmet er regelmäßig. Ist er so schnell eingeschlafen? Gähnend schließe ich die Augen und atme noch einmal tief durch. Popcorn.

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Heyio! Sorry, dass es so spät kam, aber ich hatte viel zu tun. Entschuldigt bitte!

Liebe Grüße

Lex.

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