Kapitel 20

Kapitel 20 - sรผรŸe Diebin mit Schmetterlingen im Bauch

Kapitel 20

Verschlafen öffne ich meine schweren Lider. Das ist nicht mein Bett, stelle ich müde fest, ehe mir der gestrige Abend einfällt. Unser Eis-Walzer, der Popcorn-Geruch in meiner Nase, meine Gefühle gleichen der, eins Teenies. Aber gut, lieber Jugendliebe als Seniorenflirt. Mein Blick hält zur anderen Seite, die leer ist. Stirnrunzelnd rappel ich mich auf uns tapse den Flur entlang. Mein Orientierungssinn lässt zwar manchmal zu wünschen übrig, aber meine Nase führt mich. Pancakes. Unverwechselbar. Neugierig luke ich in die Küche, wo ich einen singen und tanzenden Fede vorfinde. Er trällert das Lied aus dem Radio mit und bewegt, naja schwangt eher dazu. Dabei ist sein Blick auf die Pfanne gerichtet. „Du Spinner“, lache ich. Erschrocken zuckt er zusammen und dreht sich überrascht um. „Du bist schon wach?“, fragt er entsetzt. Ich schüttle voller Ironie den Kopf: „Ich schlafwandle.“ Ich spähe an meinem Freund vorbei, zu seinen Kochkünsten. Mmh riecht das gut! Ich stolpere zu dem Teller mir den schon fertigen Pancakes und klaue mir einen. „Ey!“, protestiert Federico und reißt ihn mir aus der Hand. Nun bin ich diejenige, die protestiert. „Du Dieb!“, rufe ich und versuche ihm meine geklaute Beute zu stibitzen. Leider ohne Erfolg.  „Du bist hier der Dieb“, erwidert Fede. „Nein!“, werfe ich ein. Fragend sieht er mich an. „Ich bin deine Süße“, lächle ich. „Meine süße Diebin trifft es eher.“ Ich muss schmunzeln. Als Federico schließlich fertig ist, frühstücken wir zusammen und dann fährt er mich kurz zu Fran und Naty, wo ich mich fertig mache. Anschließend kommt León vorbei und überreicht mir den Haustürschlüssel, den ich freudig annehme. Nach einem von mir entwickelten Plan, fahre ich zusammen mit Fede in einen Baumarkt. Nach diesem Einkauf, der etwas anstrengend war, fahren wir zu mir und beginnen dort mit der Arbeit. Auch wenn meine Wohnung bereits möbliert ist, darf meine persönliche Note ja nicht fehlen.

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Müde lassen wir uns auf die Couch fallen. Fede zückt sein Handy und reicht es mir. „Ruf deine Mutter schon an.“ Ich starre auf das Smartphone in seiner Hand. Ich will nicht. Ich habe Angst. Flehend sehe ich ihn an. „Keine Wiederrede Ludmila. Melde dich endlich bei deiner Familie.“ Tief in mir weiß ich, dass er recht hat. Trotzdem fürchte ich mich vor ihrer Reaktion. „Wie wär es mit einer SMS?“, versuche ich es. Fede seufzt auf: „Aber früher oder später musst du sie anrufen und je länger du wartest, desto schlimmer wird es.“ Vielleicht hat er da recht, aber ich habe Angst davor. „Fede, ich habe Angst. Sie wird all ihre Enttäuschung aus lassen und…“, ich breche ab. Ich habe schreckliche  Angst davor, was meine Familie sagt. Was ist wenn sie mich anschreien, wir uns streiten oder wir gar nicht mehr miteinander reden? „Lu, warten nützt auch nichts.“ Ich nicke kaum merklich: „Ich weiß.“ Fede legt seinen Arm um mich und mustert mich: „Hör zu Lu: Ich will dich zu nichts drängen. Ich meine es nur gut.“ Beruhigend lege ich ihm die Hand auf seinen Oberschenkel und lächle ihn an: „Ja, ich weiß.“ Ich schlucke schwer. Vor lauter Angst bekomme ich eine Gänsehaut. „Hey Süße“, haucht Fede und nimmt mich in den Arm. Ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab und atme durch. „Okay“, meint er schließlich und schaut mir in die Augen, „Ruf sie an wann du möchtest, ich werde bei dir sein.“ Ich muss schmunzeln: „Ich liebe dich.“ Fede steckt mir sanft eine Haarsträhne hinter mein Ohr und küsst mich dann. Die Schmetterlinge in meinem Bauch laufen Amok. Meine Angst wir von dem Kribbeln unterdrückt. „Was hältst du von Popcorn?“, frage ich. Verdutzt sieht er mich an:„Hast du Popcorn da?“ Ich schüttle den Kopf: „Aber wir könnten welches holen und dann vielleicht einen Film schauen?“, schlage ich vor. Federico ist einverstanden und so kommt es, dass wir abends noch Mais kaufen und dann bei mir Popcorn machen, dieses Mal ist nichts angebrannt. Mit einer Schüssel voll sitzen wir dann auf meiner Couch. Fede hat eine DVD eingelegt und ich lehne an ihm mit der Schüssel in der Hand. Kurz darauf werden meine Lieder immer schwerer. Ich kuschle mich – wie letzte Nacht – an meinen Freund. Mit Popcorn in der Hand und Schmetterlingen im Bauch schlafe ich dann ein.

 

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Hey. (:

Ich weiß es ist voll spät und es tut mir sehr leid. Nur hab ich im Moment viel zu tun. Also entschuldigt bitte. Schönes Wochenende.

Lex.

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