Kapitel 4

Kapitel 4 - auf einen schรถnen Abend unter Freunden
Kapitel 4

 

Ungläubig sehe ich ihn an. Ist das sein verdammter Ernst? Ich war eine halbe Ewigkeit in ihn verknallt und er erkennt mich nicht? Habe ich mich so verändert? Tja Pasquarelli, was du kannst, kann ich schon lange! „Oh Verzeihung! Ich habe Sie wohl verwechselt“, lüge ich, „Ich bin die neue Architektin.“ Er nickt nachdenklich. „Gehen wir doch in mein Büro“, meint Federico. Wir gehen in sein Büro und ich setzte mich vor seinen Schreibtisch, er dahinter. „Also, ich bin seit heute hier angestellt und Mister Vargas meinte, ich solle ihnen heute mal über die Schulter schauen“, kläre ich ihn auf. „Okay und Ihr Name ist?“ Innerlich fange ich an böse zu grinsen. „Ludmila, Ludmila Ferro“, stelle ich mich vor, als wäre dies das unser erstes Zusammentreffen. Entsetz reißt Federico die Augen auf. Jackpot! „Ludmila?“ „Ich sollte dir wohl gestehen, dass es keine Verwechslung war. Entschuldige die Lüge.“ Mit offenem Mund lehnt er sich zurück. „Ich fasse es nicht“, murmelt er. Ich kann mir nun mein Grinsen wirklich nicht mehr verkneifen. „Verzeih mir bitte dich nicht sofort erkannt zu haben. Unglaublich“, meint er. Ich muss lachen: „Habe ich mich so verändert?“ Er zuckt mit den Schultern. „Etwas schon.“

 

„Also arbeitest du nun hier als Architektin?“, fragt Fede und sammelt ein paar Akten zusammen. Ich nicke. „Okay, dann zeig ich dir mal alles.“

 

Wir gehen auf den Flur und Fede läuft voraus. „Das sind die Toiletten, der Versammlungsraum, der Aufenthaltsraum mit Kaffeemaschine und der Rest sind Büros“, erklärt er als wir eine Tür nach der anderen passieren. „Habe ich auch ein Büro?“, frage ich als wir durch den ewig langen Gang laufen. Fede dreht sich zu mir und nickt: „Eigentlich schon, vielleicht ist es eins im Großraumbüro.“

 

Die restliche Zeit bis zur Mittagspause habe ich Federico beim arbeiten zu geschaut, hauptsächlich überprüft er die Arbeit anderer. Also habe ich quasi überprüft wie Federico überprüft hat?

 

In der Mittagspause treffe ich mich dann unten in der Lobby mit Naty. Es ist einfacher gesagt als getan. Hab ich schon erwähnt wie riesig diese Firma ist? Ich stehe also in der Lobby und sehe mich um. Viele schick angezogene Menschen, aber keine Naty. Wo steckt sie nur?

 

„Buh!“, ruft mir eine Stimme ins Ohr. Erschrocken drehe ich mich um. Mein Herz hämmert gegen meinen Brustkorb, dank dem lachenden Übeltäter. Natalia. „Musst du mich so erschrecken?“, fahre ich sie an. Sie lacht nur und greift meinen Arm. Sie zieht mich raus auf die Menschengefüllten Straßen und meint: „Ich hätte Lust auf Burger.“ „Gestern Pizza, heute Burger, was kommt morgen?“, lache ich. „French Fries?“ „Pommes kommen aber aus Belgien“, erkläre ich grinsend. Naty erwidert mein Grinsen: „Erkläre das den Fast-Food-Ketten.“

 

Wir haben uns dann doch für einen Burger entschieden und sitzen in einem kleinen Diner. Laut Naty soll der Burger super sein. Wir bestellen und bekommen kurz darauf unsere Burger, der übrigens super mega gut ist. „Hast du mal aus Leóns Fensterfront geschaut?“, fragt Naty mit vollem Mund. Shit! Ich war doch glatt so aufgeregt, dass ich das völlig vergessen habe. Ich schüttle den Kopf: „Vor lauter Nervosität habe ich das ganz vergessen.“ Entsetzt sieht Naty mich an: „Schäm dich.“ Doch kurz darauf bricht sie in Gelächter aus: „Spaß, ich meine nehm das nicht ernst.“ Bei ihrem Anblick muss ich auch lachen. Man muss sicherlich denken wir wären irre. Zwei Mädchen die lachend über ihren Burgern hängen und sich nicht mehr einkriegen. Gut, dass dies keine Kleinstadt ist, sonst wäre das sicherlich das neue Klatsch-Thema. Da die Bauchschmerzen von unserem Lachanfall immer stärker werden, hören wir schwer atmend auf.

 

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Um sechs Uhr habe ich dann, genau wie Naty und Fede Feierabend und wir beschließen in eine kleine Bar zu gehen. Francesca kommt ebenfalls dahin und León müssen wir noch fragen, weswegen wir hoch zu seinem Büro fahren. „Dieses Mal schaue ich sicher raus“, flüstere ich Naty zu die mich angrinst. Fede klopft und kurz darauf treten wir ein. León sitzt an seinem Schreibtisch, auf dem Akten über Akten liegen. Er sieht geschafft aus. Sofort stürme ich an die Glasfront und beginne zu staunen. Ich spüre verdutze Blicke auf meinem Rücken. „Kommt ihr um die Aussicht zu genießen?“, fragt León mit einem undefinierbaren Unterton. „Also eigentlich wollten wir fragen, ob du mit kommen willst, da wir was trinken gehen wollen“, erklärt Naty. „New York ist von oben immer noch am schönsten, vor allem wenn es langsam dunkel wird“, staune ich verträumt. León räuspert sich hörbar: „Ludmila, pass auf, dass du da keine Wurzeln schlägst, das Parkett war teuer.“ Während alle drei anfangen zu lachen, drehe ich mich um. Meine Mimik ist, anders als bei meinen lieben Freunden, zu keinem Lachen verzogen. „Jemand wie du wird es verkraften können“, gebe ich leicht zickig zurück. „Ach Ludmi“, das 'i' zieht León extra lang und grinst. Sarkastisch erwidere ich: „Können wir gehen? Ich glaube ich will León noch nicht mehr dabei haben.“ „Nein wir gehen jetzt, zu viert, los!“, befiehlt Naty. Fede und ich schlender zur Tür, während León sitzen bleibt. „León, zu viert schließt dich ein, also komm“, meint Naty. Er seufzt: „Aber ich muss das noch fertig machen.“ „Ja, morgen. Und jetzt komm endlich!“, ruft Naty und zieht León zum Fahrstuhl. Na dann, auf einen schönen Abend.

 

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Tadaa. :D

 

Ich hoffe es gefällt euch.๐Ÿ˜ƒ๐Ÿ’•๐ŸŒธ

 

Lex.

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