Kapitel 5

Kapitel 5 - Korrigiere: Auf einen peinlichen Abend unter Freunden
Kapitel 5

 

Wenig später sitzen wir dann in einer kleinen Bar. „Dafür liebe ich New York“, beginne ich und hebe mein Coctailglas. „Für Coctails?“, fragt León lachend. Ich schlage ihm leicht auf die Schulter. „Vargas, lass mich doch ausreden!“ Skeptisch sieht er mich an: „Das ist dein zweiter Coctail und Alkohol konntest du noch nie gut vertragen, also bist du dir sicher, dass bei deiner weiteren Rede, was gutes raus kommt?“ Ich spitze die Lippen und überlege. Okay, Alkohol und ich war schon immer so eine Sache, aber würde ich deswegen schon nach dem zweiten Drink sinnloses Zeug reden? Eher unwahrscheinlich, oder?

 

„Was wolltest du sagen?“, fragt Francesca mich mitfühlend. Ha! Fran wäre also auf meiner Seite. Ich überlege: „Was hatte ich gleich nochmal gesagt?“ León grinst: „Dass, dies dein letzter Drink ist.“ Verwirrt sehe ich ihn an: „Ach Quatsch! Ich bin total nüchtern! Ich könnte Auto fahren!“, beteure ich. „Das bezweifle ich“, mischt sich nun auch Fede ein. Plötzlich wird die leise Musik lauter. „Ich liebe diesen Song!“, kommt plötzlich aus meinem Mund. Ich greife mir Fran und Naty und stürme in die Mitte der Bar. „Ludmila, das ist eine Bar kein Club!“, ruft Naty. Wie versteinert bleibe ich stehen. Ups. León und Fede lachen sich ihren Allerwertesten ab, während ich betrübt zurück trotte und mich auf einem Barhocker nieder lasse. So eine Scheiße. Wenn ich so recht nach denke, kenne ich diesen Song nicht mal. Vielleicht sollte ich nur noch Wasser trinken. Ich ziehe einen Schmollmund. Böser Alkohol.

 

„Was geht denn jetzt in deinem Kopf ab?“, neckt mich León. Ich ignoriere ihn und stelle mein Coctailglas auf den Untersetzer. „Ein Wasser bitte“, bestelle ich. León grinst mich viel sagend an. „Ach, halt die Klappe!“, murre ich ihn an. Unschuldig blickt er mich an: „Ich habe nichts gesagt!“ „Aber dein Grinsen!“ Daraufhin grinst er noch breiter. Im Moment wäre ich wirklich dankbar, wenn ihm jemand mal das grässliche Grinsen aus dem Gesicht putzen würde. León kann so ein nerviger Arsch sein. Entschuldigt den Kraftausdruck, aber es ist die Wahrheit. Und das ist mein Chef, schon mies. Vielleicht sollte ich aufhören darüber nach zu denken? Da kommt im Moment sowieso nur Mist bei raus, obwohl wenn ich es sein lasse verwechsle ich wieder eine Bar mit einem Club oder vielleicht noch schlimmer. Oh man, das Leben als Betrunkene ist echt nicht einfach. Vielleicht sollte ich keinen Alkohol mehr trinken? Naja, León findet sowieso immer was zu lachen, vor allem an mir, da ist es egal ob ich was intus habe oder nicht.

 

„Geht’s dir gut?“, fragt Naty leicht besorgt und reißt mich so aus meinen Gedanken. Ich nicke hastig, was ein Fehler war. Alles dreht sich und mein Kopf dröhnt. Okay, lieber Alkohol ich beende unsere Beziehung, du hast keinen, wirklich gar keinen guten Einfluss auf mich. „Etwas über den Durst getrunken, was?“, lacht León. Die Wut auf ihn in mir kocht bereits. Hat jemand Klebeband? „León, lass gut sein“, tadelt Francesca. Innerlich veranstalte ich einen Freudentanz. Danke Fran! Oh Gott, ich habe auch Stimmungsschwankungen wie eine Schwangere. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragt Fede und mustert mich genau. „Ja“, bestätige ich. Süß, macht er sich Sorgen? Naja, wenn ich es mir so recht überlege, in meinem momentanen Zustand wären die berechtigt. Wer weiß welches Missgeschick mit als nächstes passiert.

 

„Vielleicht sollten wir Heim fahren?“, meint Naty. „Wegen mir?“, rufe ich entsetzt. Schnell winkt sie ab: „Nein, ich bin einfach müde und ich denke León hatte genug zum Lachen. Außerdem wäre mir Bett nun ganz lieb.“ León entgegnet mit einem kleinen, teuflischen Grinsen: „Ich würde ja sagen: Noch ein Drink, aber der würde das Fass vollständig zum Überlaufen bringen, was Lu.“ Dieser argh! Ich versuche ruhig zu bleiben und erwidere: „Eine Schande, dass dies mein Chef ist.“ „Ihr zwei“, seufzt Fran. „Er hat angefangen!“, rechtfertige ich mich. „Uhh“, meint León, „Das ist ja fast wie damals im Sandkasten.“ „Du hast dir doch immer meine Schaufel geschnappt und damit meine Sandkuchen zerstört!“, entgegne ich. „Okay, ich denke wir sollten gehen, findet ihr nicht? Sonst endet dies in einer ewigen Diskussion über Kindergartenzeiten“, meint Fran und zieht mich auf die Beine. „Soll ich euch bringen? Ich meine es ist dunkel und bis zu eurer Wohnung ist es ein Stück“, bietet Federico uns an. „Wie süß.“ Warte. Habe ich das gerade laut gesagt? Laut Leóns Grinsen schon. Verdammt! Außerdem sollte León mit seinem Dauergrinsen aufhören, sonst bekommt er noch Muskelkater. Man, Alkohol macht mich bekloppt und gemein. Nie wieder trinke ich dieses Zeug! Fede scheint mein Kommentar, aber nicht weiter zu stören und so machen wir uns auf den Weg zu unseren Wohnung. Von wegen schöner Abend, peinlicher Abend trifft es eher.

 

******************

 

Ich hatte beim Schreiben ein Grinsen im Gesicht, eine verpeilte, betrunkene Ludmila. xD Mit dran schuld sind meine Schwester und ihr Freund, die eben von ihrem Abend mit Freunden (die irgendwann auch alle betrunken waren xD) in einer Bar erzählt haben. πŸ™ˆ

 

Ich hoffe ihr hattet so viel Spaß beim Lesen wie ich am Schreiben und es kommt nicht komisch rüber. πŸ˜†

 

Lex.

 

Kommentare

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!