Kapitel 24 - Spazieren im Schnee mit Popcorn und 'jemand'

Ich widme dieses Kapitel der süßen Rina, die ihr sicherlich unter Jortina kennt.

Kapitel 24

Nach dem Essen haben wir beschlossen ein wenig spazieren zu gehen. Es ist zwar mittlerweile richtiges Winterwetter draußen mit Schnee und Kälte, aber trotzdem hat es was Schönes. In Californien hat es nie geschneit und kalt war es auch nicht. Ich befürchte sogar, dass viele nicht einmal eine lange Hose besitzen. Mal wieder wird mir bewusst, wie sehr ich in diesem Sonnen-Staat fehl am Platz war. Ich liebe Schnee. Ich habe zwar nichts gegen Sonne und Sonnenschein, aber an sommerlichen Temperaturen in den Wintermonaten finde ich einfach keinen Gefallen. Ich möchte auch mal Schneemänner sehen und nicht immer nur Sandburgen. Schneeballschlachten anstatt Wasserschlachten im Meer. Natürlich ist Californien schön, mit all der Sonne, dem Meer und dem Stand, aber auch mal etwas anderes ist doch nicht zu viel verlangt, oder?

Unser Spaziergang gleicht eher einer Expedition, so wie wir durch den Schnee stapfen. Wie kann es in so kurzer Zeit, so viel  Neuschnee geben? Oder haben wir so lange gegessen? Mein Zeitgefühl ist leider miserabel, also bleibt mir diese Frage unbeantwortet. „Let it snow, let it snow, let it snow!“, singt Fran leise. Das Lied passt im Moment, wie die Faust auf’s Auge. „Könnten wir theoretisch frei wegen Schnee bekommen?“, frage ich an meinen Freund gewannt, der den Kopf schüttelt: „Höchst wahrscheinlich nicht.“ Schade. Ein paar Tage frei wären doch ganz schön. Vielleicht sollte ich diese Idee mal León vorschlagen, immer hin ist er mein Boss. Meine Gedanken werden unterbrochen von – „Popcorn“, schmunzle ich. Ein kleiner Stand mit Popcorn steht an einer Straßenecke unter einer Überdachung. Mit leuchtenden Augen laufe ich hin und kaufe eine Tüte vollen ehemaligen Maises. Kaum halte ich sie in den Händen, werfe ich mir auch etwas davon in den Mund. „Hey“, protestiert Federico und streckt die Hand aus. Ich gebe ihm, sowie Diego und Fran etwas ab und wir spazieren weiter, währen ich Multi-Taskin anwende und dabei genüsslich mein Popcorn esse. „Ludmila, warum stehst du so auf Popcorn?“, fragt Diego und mustert meine glänzenden Augen. Ich winke ab: „Lange Geschichte.“ Ich hab nun wirklich keine Lust, die Bedeutung von Popcorn für mich zu erklären. Popcorn ist sozusagen einfach ein Kapitel in der Fedemila Story. Wir sind mittlerweile wieder am Hafen angekommen und spazieren an dem Ufer weiter. Die Schneeflocken fallen auf die Erde, die nun von einer dicken Schneedecke bedeckt ist. Ich habe schon wieder Schnee im Haar hängen und langsam werden auch wieder meine Klamotten nass. Ein Regenanorak wäre praktisch, aber an so eine Plane habe ich natürlich nicht gedacht. Naja, wenn ich es mir so recht überlege, ist so eine Regenplane auch nicht mein Stil. Vielleicht sollte so einen Anorak mal um schneidern. Eine Idee wär es. Langsam  kehren wir wieder in die Innenstadt zurück.  Es fängt schon leicht an zu dämmern und die Läden und Hochhäuser beginnen zu leuchten und zu scheinen. Durch das Licht der Lichterketten fangen die Schneeflocken schon in der Luft an zu glitzern. Mir fällt nur ein Wort ein, um dies zu beschreiben: Wunderschön. Auch wenn dies kein von Federico geplanter Moment ist, ist er trotzdem traumhaft. Obwohl, vielleicht hat Fede es ja doch geplant, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, ich würde es ihm schon etwas zutrauen. Da ich das Spektakel des Schneefalls im Licht New Yorks verfolge, bin ich sehr unaufmerksam, was meine Umgebung betrifft. Umso dankbarer bin ich, als Fede mich am Arm zu Seite zieht, um nicht gegen eine Frau zu knallen. Ich sollte aufpassen und meinen Kopf nicht so hoch in den Wolken haben. Eindeutig. Eines Tages wird mir das noch zum Verhängnis, schätz ich. Vielleicht habe ich ja auch zu viele Filme gesehen, in denen es ein ‚Verhängnis‘ gibt. Dies könnte gut möglich sein. Okay, genug Gedanken! Augen auf, Ludmila! Achte auf deine Umgebung! Nun gehört meine gesamte Aufmerksamkeit der Straße, der wir folgen. Wir laufen über den Times Square, als ich auf einmal ruckartig stehen bleibe. Dieses Mal habe ich zu gut auf meine Umgebung geachtet. In einer Menschenmasse habe ich sie erkannt, dabei sollte sie doch eigentlich gar nicht hier sein! Was tut sie nur hier? „Alles okay?“, fragt Fede und folgt meinem Blick, den ich schnell abwende. „Ja“, antworte ich hastig, „Ich dachte, ich hätte da was gesehen, aber egal. Lasst uns weiter gehen.“ Die Hälfte davon ist gelogen. Es war nicht was sondern jemand. Ich weiß, dass ich sie gesehen habe und ich hoffe inständig, dass sie mich nicht gesehen hat. Das würde nur in einem weiteren Gefühlschaos enden und das kann ich momentan wirklich nicht gebrauchen. Ich fühle mich schon schlecht genug, wegen meiner Notlüge. Ich werde in dies bezüglich noch aufklären, ganz sicher, nur nicht jetzt, noch nicht jetzt.

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Einen schönen zweiten Advent und einen schönen und frohen Nikolaustag!🎅🎄🍬👢✨⛄✳

Vielen Dank, an alle, die beim 5.Dezember-Rätsel mitgemacht haben!❤

Folgende hatten ebenfalls die richtige Antwort, aber leider zu spät: PrincessTini, AllYouNeedIsVioletta, Lolle, Vilufrancami und AllYouNeed.

Liebe Grüße! (:

Lex.

Kommentare

Dankeschön. ❤
Dir auch noch (sehr verspätet) einen schönen zweiten Advent.
Du schreibst so absrtig gut.
Schöne Woche?!? 💕💕💕