Kapitel 36

„Ludmila“, meint Fran lächelt, als sie mir die Tür öffnet. Ich versuche ihr Lächeln ehrlich zu erwidern, aber so ganz gelingt es mir nicht. Sie tritt bei Seite und lässt mich in die Wohnung, in der ich eine Zeit lang selbst gelebt habe. Sofort kommen bei diesem Gedanken die Gefühle voller Schuld wieder hoch, die ich hier hatte. Und ich habe anscheint nichts daraus gelernt und wiederhole meine Taten, aber dies ahnen Fran und Naty nicht. Wie auch?

 Ich wurde von dem schlechten Gewissen bei nah aufgefressen, ich habe sogar davon geträumt, wie es wäre, wenn wir nicht umgezogen wären. Also wie dumm muss ich sein um das alles zu wiederholen, nur tue dieses Mal anderen Menschen weh, unter anderem den, den ich mit Liebe meines Lebens betitel würde.

„Alles okay?“, frag Francessca und mustert mich besorgt. Ich nicke schwach, obwohl ich alles andere als okay bin. Ich bin dumm und feige. Ich stehe hier der Person gegenüber, die mich völlig überrumpelt bei sich aufgenommen hat, mir zu einem Job verholfen hat und ich kann ihr nicht mal die Wahrheit sagen.

Wir setzen uns auf die Couch, wo Naty sitzt und sich gerade ‚How I met your Mother‘  anschaut. Wir setzen uns zu ihr und starren nun zu dritt den Fernseher an. Wenn sie wüssten, was ich vor habe, wäre es nicht so still. Wir würden keine Serie gucken, sondern, ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was wir tun würden. Aber auf was ich hinaus will ist, dass wir es wahrscheinlich nicht tun würden. Ob sie mich davon abhalten würden? Oder mir zusprechen? Ich persönlich erkläre mich für bekloppt.

 Ich passe schon lange nicht mehr auf und rede mir ein, dass ich ja bereits Ende der Woche wieder hier bin, in New York. Ob ich das Richtige tue? Und ob ich wohl davon träume, was wäre, wenn ich morgen in aller herrgottsfrühe ins Flugzeug steige? Aber eine Frage lässt mich nicht los. Ich weiß nicht, ob ich es ihnen sagen soll. Ich könnte ihnen eine Nachricht schreiben. Okay, nein eine SMS ist wirklich keine gute Idee. Ich könnte es als ‚Urlaub‘ tarnen. Aber auch das, ist einfach eine miserable Idee.

 Irgendwie sind in letzter Zeit meine Ideen wirklich mies. Aber ich ziehe es durch. „Es ist schon zehn“, merkt Naty an und gähnt, „Ich muss morgen früher raus, wegen einem Meeting, also entschuldigt, aber ich gehe schlafen.“ Sie umarmt mich noch kurz und verschwindet dann im Flur. „Gute Nacht“, meine ich noch und füge in Gedanken ein ‚Bis Freitag‘  hinzu. Auch Francessca scheint ziemlich müde, weswegen ich mich auch von ihr verabschiede und dann die Wohnung verlasse. Als die Wohnungstür ins Schloss fällt, könnte ich mich ohrfeigen. Ich bin aber auch die Feigheit in Person! Ich gehe zu mir in die Wohnung uns verfasse schnell einen Brief den ich dann durch den Türspalt schiebe.

Hey ihr zwei!                                                                              

Es tut mir so unendlich leid, dass ich es euch nicht persönlich sagen konnte. Ich werde nach Californien fliegen. Ich werde mit meinen Eltern und meinem Ex-Verlobten reden und dann Ende der Woche zurück kehren. Ich weiß, ich hätte es euch sagen müssen, aber ich konnte es nicht. Verzeiht mir bitte.

Bis Freitag.

In Liebe Ludmila.

Ich nehme meinen Koffer und fahre mit einem Taxi zu Federico. Meinen Koffer darf ich bei León abstellen, was er allerdings mehr als nur ungern tut.

Schweren Herzens klingle ich dann bei meinem Freund, der mich nun wirklich nicht erwartet hat. Ich muss leider feststellen, dass er Besuch hat. Vor keiner geringeren als Camila. Nennt mich komisch, aber nach diesem Was-wäre-wenn-Traum kann ich sie noch weniger leiden. Schließlich hatte sie was mit meinem Verlobten, Ex-Verlobten, naja Traum-Ex-Verlobten, wie auch immer.

 Sie sitzt auf Fedes Couch und lächelt mich an. „Hallo Ludmila.“ „Hi“, erwidere ich etwas angespannt. Ich bin nervös wegen dem Flug und dann ist Camila auch noch bei Federico. Wie soll ich da Federico ruhig davon erzählen, dass ich in wenigen Stunden an das andere Ende des Landes fliege?  Ich setze mich zu meinem Freund und Camila auf die Couch und bemerke, dass Camila – glücklicher Weise -  noch beide Ohrringe trägt. Irgendwie ist es beruhigend, aber es ist auch etwas lustig. Ich meine ich vergleiche gerade die Realität mit einem komischen Traum. Aber, was solls. Betrunken bin ich nicht.

Nach einer Weile verabschiedet sich dann Camila von uns und geht. Irgendwie freue ich mich ein kleinen wenig darüber.

Nur noch zu zweit auf der Couch sieht mich Federico etwas prüfend an. „Darf ich wissen warum du mich so spontan besuchen kommst? Nicht das ich mich nicht darüber freue, ich bin nur etwas verwundert, dass du nichts gesagt hast.“ Nervös spiele ich mich meinen Finger und schaue dann in Federicos Augen, ich könnte mich jedes Mal immer und immer wieder in ihnen verlieren. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals runter und beiße mir nervös auf meine Lippe, ehe ich noch mal ausatme und anfange zu reden: „Fede, ich…“

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Hey. (:
Entschuldigt den Cut. 🙊🙊

Was glaubt ihr was Ludmila sagt und wie Fede reagieren wird?

Ich bin gespannt auf eure Meinung.

Schönen Sonntag noch. (:
Habt ihr eigentlich ab morgen wieder Schule? Ich habe noch eine Woche. (:

Liebe Grüße

Lex.