"In my mind I call you home."❤

Müde schlage ich meine verheulten Augen auf. Ich schwinge die Beine über die Bettkante und gehe erst mal duschen um mich etwas besser zu fühlen. Dabei immer bedacht mir keine Gedanken zu machen, weswegen ich lautstark Musik anschalte und mit singe. Danach frühstücke ich, allein, da meine Mum schon bei der Arbeit ist und gehe dann ebenfalls meinem Job nach. Ich erledige alle Zeichnungen und Skizzen und sehe mir dann noch mal alles in einem prüfend an, ehe ich sie einscanne und dann León per Mail schicke. Zufrieden seufze ich.

Ich greife mir mein Handy und Schlüssel und mache mich dann auf dem Weg zum Strand. Ich muss mich ablenken, denn die Tatsache, dass Federico sich immer noch nicht bei mir gemeldet hat, tut weh. Ich habe Frans und Natys Nachrichten nicht gelesen, ich habe ihnen nur geschrieben, dass es mir gut geht. Obwohl dies eine Lüge ist. Ich fühle mich elend, da hilft auch kein Schlaf, keine Dusche und sogar Schokolade scheidet aus.

Ich laufe an den nicht weit entfernten Strand und versuche mir ein klares Bild zu machen: Meine Mum hasst mich nicht, dafür aber mein Ex-Verlobter und wahrscheinlich mein Freund. Das habe ich ja toll hingekriegt. Sarkasmus lässt grüßen.

Ich laufe Gedanken verloren am Strand entlang. Ich sehe alle Ereignisse mit Federico vor meinem inneren Auge: unser Kennenlernen, unser erstes Date, unser erster Kuss...

*Flashback*

„Das unfreiwillige Bad im See tut mir leid", meint Federico und lächelt mich schüchtern an, sofort schmilzt mein Herz. „Mach dir keine Sorgen, darüber", winke ich ab und erwidere sein Lächeln. „Ludmila?", fragt er dann und bleibt stehen. Ich tue es ihm gleich und komme ebenfalls zum Stehen. Er sieht mir in die Augen und zieht mich sanft an meiner Taille zu sich. Immer und immer näher. Uns trennen nur noch ein paar Zentimeter. „Eigentlich, küsst man nicht bei ersten Date", hauche ich gegen seine Lippen. „Ich habe das Gefühl dich schon ewig zu kennen. Also ist es nicht wie das erste Date...", erwidert er und legt seine Hand auf meine Wange.

Kurzdarauf spüre ich seine warmen, weichen Lippen auf meinen, ganz sanft und gefühlvoll. Ein Feuerwerk entzündet sich in mir. Die Schmetterlinge in meinem Bauch laufen Amok und meine Lippen beginnen zu kribbeln, genau wie meine Hüfte, die Federico mit seiner Hand umfasst und auch meine Wange kribbelt von seiner Berührung. Es ist wunderschön. Langsam lege ich meine eine Hand auf seine Brust, während die ich andere auf seinen Rücken etwas über seine Hüfte lege. Ich erwidere seinen Kuss voll und ganz und genieße ihn in vollen Zügen. Langsam lösen wir uns von einander und sehen uns dann in die Augen. Wir müssen beide lächeln.

In diesem Moment scheint alles perfekt.

*Flashback Ende*

Mein Blick ruht auf dem Meer. Und mich muss bei dem Gedanken an diesen wunderschönen Moment lächeln. Ich will ihn nicht verlieren. Ich darf ihn nicht verlieren. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr.

Ich seufze. Ich glaube, ich habe alles nur schlimmer gemacht. Ich wollte nach Californien um alles zu klären und guten Gewissens wieder nach New York reisen, zu Fede. Aber daraus wird wohl nichts. Er sollte mich vergessen und ich ihn. Ich tue ihm immer wieder weh und achte nicht auf ihn, nicht genug. Ich schade ihm. Er sollte mich vergessen, das wäre wohl das Beste. Es ist zwar schmerzhaft, aber vielleicht ist es besser so.

Mit diesem Entschluss gehe ich nach Hause, zum Haus meiner Eltern. Meine Mum ist noch immer in der Firma und mein Dad auf Geschäftsreise. Ich bin also allein.

Ich gehe alles nochmal in meinem Kopf durch. Ich überlege noch einmal, ob dies das Beste wäre. Ich würde meine Beziehung zu Federico beenden, der wahrscheinlich Liebe meines Lebens ist, da ich ihn zu oft, zu stark verletze. Ich will das nicht, er soll nicht leiden. Danach würde kündige ich meine Wohnung in New York und meinen Job. Vielleicht hätte ich das Büro bekommen, aber das werde ich wohl nicht mehr erfahren. Ich würde mich dann bei Francessca und Naty melden und würde sie nach Californien einladen. In mein neues, altes Zuhause.

Auch wenn es mich mehr als schmerzt, das ist eventuell das Beste – irgendwann werden wir das einsehen – hoffentlich.

Seufzend schließe ich die Augen.

Als ich sie wieder öffne ist es bereits dunkel draußen. Ich bin wohl eingeschlafen. Ich blinzel ein paar Mal und stehe dann auf, als es klingelt. Mein Dad kommt erst morgen und meine Mum hat einen Schlüssel, also wer ist das? Jemand unerwünschtes?

Ich gehe zur Tür und greife davor noch das Erste was ich finde: eine Glasflasche. Ich muss lächeln, als mir mein letzter Verteidigungsversuch mit einer Glasflasche denke. Oh man... Es klingelt erneut und ich mache mich mit meiner ‚Waffe' für alle Fälle, man weiß ja nie, was oder wer einen vor der Tür erwartet, auf den Weg zur Tür.

Ich öffne sie langsam, im festen Griff die Flasche und erstarre. Es ist weder meine Mum, noch mein Dad oder jemand unerwünschtes. Es ist mein Spinner, die Liebe meines Lebens, Federico.

Tränen schießen mir in die Augen und ich werde von meinen Gefühlen überrollt. Ich sehe lächelt zu ihm. Ein Lächeln was aus meinem tiefsten Herzen kommt. Was macht er nur hier, in Californien?

Wir sagen einen Moment lang nichts und sehen uns nur an, ehe er zu singen beginnt, leise aber die Gefühle, seine Gefühle sind klar und deutlich:

„You got those eyes that stare into my soul

You get that smile when I'm giving you my all

You're the brighter side of things

You're the lighter side of life

And all the joy that you bring

Is why I need you in my life

But Can I call you home

You'll be mine and I'll be yours

I just wanna let you know

In my mind I call you home"

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Hey. (:

Ihr habt keine Ahnung, wie lange ich dieses Kapitel schon gedanklich plane. Und jetzt an meinem Geburtstag, kann ich es veröffentlichen.❤ Deswegen ist es auch ein bisschen länger. ;)

Ich finde dieses Lied von Kelvin Jones einfach mega schön und bin zufällig drauf gekommen, aber ich finde es passt ganz gut und jetzt ergibt auch der Name der Story Sinn, was. xD

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr habt bzw. hattet bis jetzt einen schönen Tag.

Liebe Grüße,

Eure jetzt ein Jahr ältere